Löffelholz-Fenster

Erläutert von Kirchenführerin Gabi Reichenbach

Lage: In der Löffelholzkapelle des südlichen Seitenschiffs. Das Fenster gehört zu den bedeutendsten Schöpfungen Nürnberger Glasmalerei der Dürerzeit.

Stifter: Johannes Löffelholz (1448-1509) mit Ehefrau Katharina, geb. Dinter.

Auftrag: Ging 1506 an die Dürer-Werkstatt. Dürer reiste 1505 bis 1507 zu seiner zweiten Bildungsreise nach Venedig. Er übertrug die Leitung der Werkstatt während seiner Reise an seinen begabten Schüler und Freund Hans Baldung Grien, genannt Grienhans, geb. 1484/85 in Schwäbisch Gmünd, Vorliebe für die Farbe grün.

Die Glasfertigung erfolgte durch die Glaserwerkstatt Veit Hirsvogel d.Ä.

Beschreibung

Das Fenster besteht aus zwei bunten Fensterzeilen. Der obere Teil ist mit Butzenscheiben ausgefüllt, Umbruch im Zeitgeschmack, aufkommende Renaissance, mehr Licht im Kirchenraum.

Die untere Zeile ist die Wappenzeile (Lamm auf rotem Grund). In den Eckscheiben die beiden Namenspatrone der Eheleute Johannes der Täufer und die Hl. Katharina.

Die obere Zeile: Szenen aus dem Weihnachtskreis

Scheiben 2a u. 2b Verkündigung des Erzengels Gabriel an die Jungfrau Maria. Maria kniend, Hl. Geist im Form der Taube über ihrem Haupt, Gabriel mit Heroldsstab, Spitze mit Granatapfel (Symbol der Fruchtbarkeit).

Scheiben 2c u. 2d: Weihnachten

Maria mit Jesuskind liegt auf einem Sockel auf Stroh, der Engel im Hintergrund bringt die Botschaft den Hirten, gegenüber Josef und zwei Hirten.

Scheiben 2e u. 2f: Besuch der Heiligen drei Könige, dargestellt in drei Lebensaltern.

Maria hat ihr Kind auf dem Schoß und Jesus greift nach dem goldenen Kästchen. Über dem Haupt von Josef der achtstrahlige Stern von Bethlehem.

Jede der drei Szenen wird wie durch eine Klammer mit einem Bogen überspannt, z.B. Weinstock, Blumenranken.