Heute

Restaurierungen im Laufe der Zeit

LORENZER ROSETTE

Seitdem wird die Kirche in jahrzehntelanger Arbeit nach und nach instandgesetzt. Im Keller des Germanischen Nationalmuseums werden im Herbst 1949 Teile der Orginalverglasung der Lorenzer Rosette entdeckt, die anstelle der durch Kriegseinwirkung zerstörten neugotischen Verglasung wieder eingesetzt wird.

Der zerstörte Prospekt der Hauptorgel wird dergestalt neugeschaffen, dass die früher halbverdeckte Rosette wieder in ihrer gesamten Rundung zur Geltung kommen konnte (1952 ist die Neugestaltung abgeschlossen).

CHORGESTÜHL

Nikolaus- und Katharinenaltar erhalten neue Predellen und Retabelschränke. Das in viele Teile zersplitterte Chorgestühl wird in aufwendiger Kleinarbeit wieder zusammengesetzt. An die Verdienste von Pfr. Kübel, Julius Lincke und Pfr. Klein erinnern deren geschnitzte Köpfe, eingearbeitet in das zur Rechten stehende Chorgestühl. Im Chorumgang werden als Ersatz für die zerstörten alten neue Schlusssteine mit vier reformatorischen Leitfiguren (Martin Luther und Wilhelm Löhe rechte Seite – Johann Sebastian Bach und Paul Gerhard linke Seite) eingefügt.

ACHT NEUE GLOCKEN

Anstelle des zerstörten Kaiser-Wilhelm-Fensters werden später Scheiben des Sippen- oder Hirsvogelfensters eingefügt. Das stark beschädigte Sakramentshaus wurde, besonders im oberen (fast völlig zerstörten) Drittel, mit Hilfe alter Fotografien und Skizzen so sensibel wiederhergestellt, dass dem unkundigen Betrachter der Übergang von alt zu neu heute nicht erkennbar ist. Eine Markierung am Chorpfeiler links neben dem Kunstwerk zeigt bis heute die Höhe der Einmauerung an. In einigen Seitenkapellen entdeckte man Reste von Fresken. Bei nicht wenigen Holz- und Steinfiguren (u.a. Anbetungsgruppe, Erzengel Michael, Laurentius) wurde die alte Farbfassung wiederhergestellt. Das Geläute der Kirche wird umfangreich erweitert: 1953 durch acht neue Glocken (darunter die Christusglocke als größte im Geläut mit 4.400 kg) und 1955 durch die fünf Glocken des sog. „Cymbel-Geläuts“). Der Engelsgruß setzte 1971 als internationale Fachrestauration Maßstäbe. 1999 wird in der Nordturmhalle der restaurierte Kreuzesstamm (Fragment des 1945 zerstörten Kruzifixes gegenüber der Kanzel) angebracht.

JAHRESETAT

Um die Lorenzkirche auch in dem guten baulichen und denkmalpflegerischen Zustand zu erhalten, sind im Jahr Aufwendungen in Höhe von ca. 600.000 € notwendig. Der Verein zum Erhalt der St. Lorenzkirche e.V. bemüht sich durch Mitglieder- und Spendenwerbung die Lücken, die durch ständig sinkenden Zuschüsse entstehen, auszugleichen. Für das Jahr 2000 musste erstmals ein Nothaushalt aufgestellt werden.